Vortrag von Noam Zadoff
Donnerstag, 8. Dezember 2022 · 19:30 Uhr
im Gemeindezentrum Shalom Europa
1923 verließ Gershom Gerhard Scholem (1897–1982) Deutschland, um seinen zionistischen Traum im Land Israel zu erfüllen. In seiner 1977 erschienenen Autobiographie beschreibt Scholem seine Emigration „von Berlin nach Jerusalem“ als eine Einbahnbewegung.
Doch er blieb auch nach seiner Auswanderung mit der jüdischen intellektuellen Welt in Deutschland in Kontakt. Nach dem Holocaust reiste er häufig in den deutschsprachigen Raum und kehrte allmählich in sein Geburtsland Deutschland zurück: als zentrale Figur der Eranos-Tagungen, als Herausgeber und Autor des Suhrkamp Verlags und als Fellow des Wissenschaftskollegs zu Berlin.
In den letzten Jahren seines Lebens wurde Gershom Scholem in Deutschland auch als moralische Autorität betrachtet.
Der Vortrag erzählt Scholems „Rückkehr“ in die Bundesrepublik Deutschland.

Noam Zadoff
Assistenzprofessor am Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck
Von dem vielfach ausgezeichneten Gegenwartshistoriker Dr. Noam Zadoff erschien 2020 das Buch „Von Berlin nach Jerusalem und Zurück: Gershom Scholem zwischen Israel und Deutschland“ bei Vandenhoeck & Ruprecht. Eine hebräische Biographie Scholems veröffentlichte Zadoff 2022 bei Shazar Press, Jerusalem. Ebenfalls 2020 brachte er eine „Geschichte Israels: Von der Staatsgründung bis zur Gegenwart“ im Verlag C. H. Beck, München, auf den deutschsprachigen Buchmarkt.
Foto: privat
Jüdisches Gemeinde- und Kulturzentrum
Shalom Europa, David-Schuster-Saal
Valentin-Becker-Straße 11, 97072 Würzburg
Eintritt frei.